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Kino & Curriculum zu „Borga“

Mit einer neuen „Kino & Curriculum“-Ausgabe stellen wir Ihnen den Spielfilm „Borga“ von Regisseur York-Fabian Raabe vor, der bei seiner letztjährigen Premiere im Rahmen des Max Ophüls Preises u.a. mit dem Hauptpreis als Bester Film und dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde. Der Film startete am 28. Oktober des letzten Jahres im Verleih von Across Nations bundesweit in den deutschen Kinos und ist dort im Rahmen von Sonder- und Schulfilmveranstaltungen immer noch zu sehen. Die neue Ausgabe von Michael M. Kleinschmidt steht Ihnen wie immer im Downloadbereich als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung.

Die zwei Brüder Kojo und Kofi wachsen auf der Elektroschrott-Müllhalde Agbogbloshi auf, die sich in Ghanas Hauptstadt Accra befindet. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit dem Sammeln von wertvollen Metallen, die sie aus westlichen, elektronischen Geräten gewinnen. Eines Tages trifft Kojo auf einen Borga aus Deutschland. 10 Jahre später lässt er seine Familie zurück, um sein lang erwartetes Ziel zu erreichen: ein Borga zu werden. Als er Deutschland nach einer fünfjährigen Irrfahrt über die Kontinente erreicht, bemerkt er schnell, dass sein Traum nur ein Mythos ist. Deutschland empfängt ihn nicht mit offenen Armen. Aber eine Rückkehr kommt so nicht in Frage! Erst muss er das Bild des wohlhabenden Borga aus Deutschland erfüllen … – Eindrucksvoll und konsequent aus afrikanischer Sicht erzählt BORGA am Beispiel eines jungen Ghanaers und seiner Familie exemplarisch von den (vielfältigen) Gründen für Migration.

Bereits die Auszeichnung mit dem Max Ophüls Preis für den gesellschaftlich relevanten Film verdeutlicht: BORGA bietet zahlreiche thematische Anknüpfungspunkte für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer sowie die Jugend- und Erwachsenenbildung. Die Beschäftigung mit den Aspekten Migration, Müll„tourismus“ aus der EU nach Afrika und Schwarze Menschen in Deutschland schließt unmittelbar an die Filmhandlung an. In verschiedenen Fächern (Deutsch, Sozialkunde, Religion, Ethik) kann der (Alltags-) Rassismus thematisiert werden, dem Schwarze Menschen immer noch häufig ausgesetzt sind. Im Fach Geschichte kann weiterführend der deutsche Kolonialismus vertieft werden, dem in Lehrplänen wenig Platz eingeräumt wird.